Was unmöglich schien, ist gelungen
«Ein Entbindungszentrum in Afghanistan? Ihr seid verrückt.» Wie oft mussten wir das 2003 bei der Gründung des Anabah-Mutterschaftszentrum im Panjshir-Tal im Norden Afghanistans hören. Dabei war und ist der Bedarf an einer solchen Einrichtung offensichtlich: Die Müttersterblichkeitsrate im Land gehört zu den höchsten der Welt – 638 Todesfälle pro 100’000 Geburten. Von 1’000 Neugeborenen sterben fünfundvierzig, bevor sie ein Jahr alt werden.
Mit den Jahren hat sich die Geburtsklinik als notwendige und willkommene Einrichtung für Mütter und Kinder aus der ganzen Region erwiesen: die mehr als 470’000 Konsultationen und die mehr als 70’000 Neugeborenen zeugen davon, ebenso wie der Dank der vielen Patientinnen, die teils von weit her kommen.
Heute ist die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung aufgrund der schweren Wirtschaftskrise, der exorbitanten Treibstoffpreise und der stets präsenten Verunsicherung massiv eingeschränkt. Deshalb ist auch der Gesundheitsstatus der Frauen, die unsere Klinik trotzdem erreichen, zunehmend prekär.
2023 haben wir mehr als 4’000 sichere Entbindungen angeboten (durchschnittlich 11 Geburten/Tag) und mehr als 17’000 Behandlungen durchgeführt.