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Kinderklinik in Port Sudan

Aktuelles aus dem Sudan: Wie ist die Situation in Khartoum und im Land?

Am Morgen des 15. April 2023 begann der Krieg in Khartum.

Ausgehend von der Hauptstadt kam es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen der sudanesischen Regierungsarmee und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF), Nahkämpfen und Luftangriffen, die sich auf andere Gebiete wie die Provinzen Darfur und Kordofan ausweiteten.

In den letzten Monaten ist Port Sudan de facto zur Hauptstadt des Landes geworden. Hunderttausende von Binnenvertriebenen sind auf der Flucht vor den Kämpfen in anderen Gebieten in die Stadt und die umliegenden Gebiete geströmt. Mit dem Wachsen der Bevölkerung hat auch der Bedarf an medizinischer Versorgung zugenommen: In unserem pädiatrischen Zentrum haben wir 60 Prozent mehr Patient*innen als vor dem Krieg.

«Wir sehen viele Kinder, die an Unterernährung, Magen-Darm-Erkrankungen, Durchfall, Atemwegsinfektionen und Sichelzellenanämie leiden», berichten unsere Mitarbeitenden.

Das Projekt in Zahlen

Eröffnung der Klinik:

Dezember 2011

Anzahl Betten:

18

Regionale Mitarbeitende:

129

Zugelassene Patienten: 

11 668

Pädiatrische Untersuchungen: 

226 483

Begünstigte der Präventivprogramme:

47 860

Kardiologische Untersuchungen:

1695

Zahlen vom 30. November 2022

Ermöglichen Sie den zukünftigen Betrieb der Kinderklinik in Port Sudan.

Kostenlose Gesundheitsversorgung für Kinder

Das Gebiet um Port Sudan umfasst rund 800’000 Menschen. Es gibt keine anderen vergleichbaren Gesundheitseinrichtungen.

Das Zentrum behandelt Kinder bis zu 14 Jahren: 2015 waren 40 Prozent der aufgenommenen Kinder jünger als ein Jahr, 85 Prozent jünger als fünf Jahre. Täglich führt unser Personal mehr als 60 Konsultationen durch, bei denen hauptsächlich Malaria, Magen-Darm-Infektionen und Atemwegserkrankungen festgestellt werden.

Im pädiatrischen Zentrum können die Kinder in Zusammenarbeit mit dem lokalen Gesundheitsministerium das nach internationalen Protokollen vorgeschriebene Impfprogramm absolvieren.

In Zusammenarbeit mit der Krankenpflegeschule in Port Sudan bilden wir einheimischs Personal mit einem Training-on-the-Job-Programm und theoretischen Vorträgen aus.

Das Programm für Präventivmedizin

Dank der Kofinanzierung des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten – Italienische Zusammenarbeit konnte ein präventivmedizinisches Programm gestartet werden: Unsere Gesundheitserzieher besuchen die Gemeinden in der Region einmal pro Woche, um die Familien über Impfungen und bewährte Hygienepraxis zu informieren. Damit kann die  Ansteckung mit Malaria und anderen Infektionskrankheiten minimiert werden. Ausserdem wird Ernährungsberatung angeboten und der Zustand kranker Kinder wird überwacht.

Eine innovative Einrichtung

Das pädiatrische Zentrum in Port Sudan wurde dank des Beitrags des Künstlers Massimo Grimaldi errichtet, der uns den im internationalen Wettbewerb MAXXI 2per100 gewonnenen Preis stiftete.

Die Klinik erhielt 2013 einen renommierten Architekturpreis: die Giancarlo-Ius-Goldmedaille, die für das innovativste und nachhaltigste Architekturwerk in Bezug auf Energieeinsparung und die Nutzung erneuerbarer Energien verliehen wird.

Das Projekt wird von der italienischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit und der Europäischen Union kofinanziert.