Im Jahr 2002 eröffnete Emergency auf dem Gelände des chirurgischen Zentrums ein Kinderspital. Im Durchschnitt wurden täglich 100 Kinder bis 14 Jahre kostenlos behandelt. Die meisten mit zerebraler Malaria, schwerer Ateminsuffizienz und akuter Anämie. Die schwerwiegendsten Fälle wurden in der Kinderklinik stationär gepflegt, im Durchschnitt mehr als 120 Kinder pro Monat. Häufig wurden diese Kinder erst eingeliefert, wenn sich die Krankheit bereits im fortgeschrittenen Stadium befand. Für die Angehörigen der Patienten wurder für diese Zeit kostenlos ein Gästehaus angeboten.
Prävention
Das Spitalpersonal hat Patienten und ihre Angehörige in Gesundheitsvorsoge unterrichtet, um diesen Krankheiten präventiv entgegenzuwirken.
Seit 2005 hat Emergency ein Ernährungsprogramm zur Bekämpfung der Unter- und Mangelernährung durchgeführt. Das Gewicht der Kinder wurde überwacht, Lebensmittel an Familien verteilt und gezeigt, wie man einheimische Lebensmittel zubereitet, um die Kinder vollwertig zu ernähren.
Im Jahr 2015 hat Emergency zusammen mit der Delegation der EU in Sierra Leone ein Gesundheitserziehungsprogramm in 60 Grundschulen gestartet, das sich an Kinder, Lehrer und ihre Eltern richtete. Die Mitarbeitenden organisierten Informationsveranstaltungen zu guten Hygienepraktiken, zur Bedeutung von Impfungen, zu Malariarisiken und zur richtigen Ernährung der Kinder.
Innerhalb dieses Programms wurde stationären Kindern schulische Unterstützung geboten. Sie erhielten während der Dauer ihres Krankenhausaufenthalts von zwei Lehrern Einzel- und Gruppenunterricht.
2020: Einstellung der Aktivitäten im Kinderspital
In Absprache mit dem örtlichen Gesundheitsminister und nach der geplanten Eröffnung staatlicher Krankenhäuser für die Betreuung von Müttern und Kindern hat Emergency die Aktivitäten Ende Februar 2020 eingestellt.
Die Bemühungen von Emergency in Afghanistan werden sich weiterhin auf die Kriegschirurgie und Traumabehandlung konzentrieren.
Das "Soda-Programm" zur Behandlung von Kindern, welche Natronlauge getrunken haben, wird fortgesetzt. Ebenso die kardiologischen Screenings zur Evaluation von Patienten für das Herzchirurgie-Zentrum Salam im Sudan.
Zusammen mit dem Gesundheitsministerium wurde eine Fokusgruppe eingerichtet, um die Effizienz des Transfers von Chirurgie-Patienten zu optimieren und eine angemessene Arbeitsteilung zwischen Cannaught, dem wichtigsten Überweisungskrankenhaus für Erwachsene in Sierra Leone, und dem chirurgischen Zentrum von Emergency zu maximieren.