Eröffnung von Ebola Behandlungszentren
Sobald Emergency mit dem Diagnostizieren der ersten Fälle von Ebola in der Isolierstation begonnen hatte, wurde das Team mit der totalen Unzulänglichkeit des Gesundheitssystems von Sierra Leone konfrontiert. Die wenigen vorhandenen, schlecht ausgestatteten medizinischen Einrichtungen waren nicht in der Lage, mit dem Ausbruch von Ebola fertig zu werden. Emergency hat auf Anfragen des Gesundheitsministeriums und des Präsidenten von Sierra Leone die Arbeit an einem neuen Projekt begonnen: ein Ebola-Behandlungszentrum.
Im Rennen gegen die Zeit wurde das erste Zentrum am 18.September 2014 in Lakka, in der Nähe der Hauptstadt, eröffnet. Infizierte Patienten sollten in 12 Isolations- und 10 Pflegebetten isoliert werden. Das Virus breitete sich schnell aus, und mit täglich 100 neuen Ansteckungen war das Lakka Centre immer voll besetzt. Deshalb beschloss Emergency, mit dem Bau eines Behandlungszentrums mit 100 Betten zu beginnen.
In nur sechs Wochen hat Emergency im Goderich-Zentrum eine Intensivstation für Ebola-Patienten eingerichtet, finanziert von der britischen Regierung für internationale Entwicklung (DFID). Eröffnet am 13. Dezember 2014 als einzige ihrer Art in Sierra Leone - ausgestattet mit dem Standard der Krankenhäuser westlicher Nationen. Ventilatoren, Dialysemaschinen, Infusionspumpen und Monitore, die es erlauben, den Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten. Im Zentrum wurde eine Testphase für die Polymerasekettenreaktion (PCR) eingerichtet, das zusammen mit dem "Lazzaro Spallanzani" National Institute of Infectious Diseases zusammenarbeitete, um Patientenblutproben auf das Ebola Virus zu testen. Das Labor machte es möglich, die Zeit zwischen Test und Diagnose zu reduzieren und so die Patienten schneller zu behandeln.
Erste-Hilfe-Station im Flüchtlingslager Waterloo
Das Ziel war, nebst der Behandlung der Patienten die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Um dies zu erreichen, wurde anfangs Dezember 2014 eine Erste-Hilfe-Station in Waterloo eröffnet. Ein Flüchtlingslager, in dem 22'000 Menschen in überfüllten, behelfsmäßigen Unterständen lebten. Das Lager, wie viele andere Teile der Hauptstadt, verfügten über keine Gesundheitsversorgung. Niemand war in der Lage, eine schnelle Reaktion auf vermutete Infektionsfälle zu geben. Deshalb separierten vier Krankenschwestern die Verdachtsfälle in Waterloo und brachten sie bei Bedarf ins Behandlungszentrum. Um die Verbreitung des Virus zu stoppen, hat Emergency die ganze Gemeinschaft involviert. Es wurden 90 Mitarbeitende ausgebildet, um die Menschen im Lager zu identifizieren, die mit Ebola-Patienten in Kontakt gekommen waren und um sie zu überwachen.