Emergency in Italien

Mehr als 408’000 Menschen hat Emergency seit 2005 in Italien kostenlos behandelt.

Das Recht auf Gesundheit ist im italienischen Recht verankert

Dennoch können Migranten, Flüchtlinge und Benachteiligte oft nicht auf medizinische Behandlungen zugreifen. Entweder weil sie keine Kenntnisse über ihre Rechte haben oder sich aufgrund sprachlicher Barrieren nicht im komplexen Gesundheitssystem zurechtfinden. Migranten und Flüchtlinge wenden sich aus Angst und wegen des zunehmenden Rassismus oft nicht an öffentliche Einrichtungen. Sie fürchten sich davor, der Polizei oder anderen lokalen Behörden gemeldet zu werden. Zusätzlich beschneiden die Folgen der Wirtschaftskrise und die Kürzungen der öffentlichen Gesundheitsversorgung die Grundrechte von immer mehr Menschen.

Aus diesen Gründen hat Emergency im Jahr 2005 begonnen, sich in Italien zu engagieren und medizinische Hilfe in Gefängnissen sowie medizinische Versorgung für Migranten und andere gefährdete Personen anzubieten.

 

Konstanter Ausbau des Engagements

Im Jahr 2006 eröffnete Emergency in Palermo auf Sizilien eine Ambulanzklinik, um Migranten - mit oder ohne Aufenthaltsgenehmigung – und Personen in Not eine kostenlose medizinische Behandlung zu gewähren. Das Programm wurde im Dezember 2010 mit der ambulanten Klinik in Marghera bei Venedig erweitert, im Juli 2013 mit der Polistena Klinik in Kalabrien und im März 2015 mit der Castel Volturno Klinik in Kampanien.

Ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsprogramme in Italien sind die Kulturvermittler. Sie bieten den Patienten sozio-medizinische Unterstützung, damit diese eine angemessene Behandlung erhalten.

2011 hat Emergency fünf mobile Kliniken eingerichtet, um dort rechtzeitige medizinische Hilfe zu garantieren, wo sie am meisten gebraucht wird.

In Siracusa, Sizilien, arbeiten seit Sommer 2013 Ärzte und Kulturmediatoren von Emergency, um den ankommenden Migranten eine erste medizinische Betreuung zu gewährleisten.

 

Zusätzliche Projekte

Im Jahr 2014 starteten drei wichtige neue Projekte: Präventionskurse für SexarbeiterInnen im Caserta-Gebiet, eine neue mobile Ambulanz und ein Projekt für unbegleitete Minderjährige in Sizilien.

Aktiv in lokalen Kliniken

Kranke werden über ihre Rechte informiert, damit sie Hilfe von öffentlichen Diensten anfordern können. Freiwillige medizinische Mitarbeitende sind ermächtigt, in den Kliniken regionale Verschreibungen auszustellen, um medikamentöse Versorgung und medizinische Untersuchungen im nationalen Gesundheitssystem zu erwirken.

Medizinische Versorgung von Erdbebenopfern

Nach dem Erdbeben in der Region Emilia Romagna hat Emergency die Obdachlosen medizinisch versorgt.

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